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AutorenbildChoppy Water

Timo Riemenschneider im Interview


Wann hast du mit dem Kiten begonnen und wie kam es dazu?

Mein Vater und einige seiner Freunde haben gekitet und ich war sofort begeistert, als ich sie das erste Mal sah. Da war ich erst fünf Jahre alt und mit 20 kg eigentlich noch viel zu leicht.

Erst habe ich mit der 2 qm Lenkmatte von Core an Land geübt. Dann bin ich irgendwann mit der Lenkmatte und einem Waveboard aufs Wasser. Mein Vater hat mich immer rausgetragen und dann bin ich ans Land zurück gefahren. Einen Kitekurs konnte ich nicht machen, weil die Schulen erst ab 40 kg geschult haben. Ich habe also von meinem Vater und seinen Freunden gelernt.

Mit der Zeit wurden meine Kites größer und ich konnte ganz alleine aufs Wasser. Bedingung meiner Eltern war das Silberne Schwimmabzeichen.

Seit 2016 werde ich von Core gesponsert, worüber ich mich sehr freue, und mittlerweile fahre ich den Core GTS 7 und 9 qm am liebsten.

Auf welche Erfolge bist du besonders stolz, wenn du deine Kitelaufbahn zurückblickst?

Obwohl ich noch ganz am Anfang meiner Kitelaufbahn bin, bin ich in der Slalom U17 Wertung dieses Jahr Zweiter geworden, worüber ich mich sehr freue. Leider waren es nur wenige Teilnehmer, die in dieser Wertung mitgefahren sind. Ich hoffe, dass in der nächsten Saison mehr U17 Jährige teilnehmen.

Besonders stolz bin ich auch, dass ich vor Kurzem im November in Heiligenhafen etwas mehr als 10m hoch gesprungen bin.

Wie bist du darauf gekommen, bei den Multivan Kitesurf Masters mitzumachen und wie oft hast du nun bereits teilgenommen?

Letztes Jahr habe ich an meinem ersten Wettbewerb teilgenommen. Es war der Jever Fun Contest in Neuharlingersiel. Dort habe ich von den Multivan Kitesurf Masters gehört und bin dann noch im selben Jahr das erste Mal bei einem Stopp auf Fehmarn mitgefahren.

Als nächstes habe ich an einem Trainingscamp in Gold 2 mit Dedl (Jugend trainiert für Olympia) teilgenommen. Dort habe ich Max Weisel kennengelernt und mich dann, genau wie Max, für die Saison 2017 bei den Multivan Kitesurf Masters angemeldet.

Diese Saison stand für mich ganz unter dem Motto: Erfahrungen sammeln.

Die verschiedenen Stopps mit den verschiedenen Bedingungen sind eine Herausforderung für mich. Da ich meistens auf der Ostsee Kite, ist es etwas völlig anderes und neues auf Sylt in den Wellen zu kiten.

Auch an die Rennen, die manchmal ganz schön weit draußen stattfinden, muss man sich erstmal gewöhnen. Meine Eltern haben dann immer Angst um mich.

Die Teilnahme bei den Masters macht mir jedenfalls eine Menge Spaß, weil man auch viele andere Kiter kennenlernt und durch ihre Tipps selbst viel lernen kann.

Welcher ist dein Lieblingsspot zum Kiten?

Am liebsten kite ich auf Fehmarn. Egal aus welcher Richtung der Wind kommt, gibt es immer einen Spot, wo man kiten kann. Wir haben ein kleines Ferienhaus kurz vor Fehmarn, wo wir in den Ferien und auch an Wochenenden oft sind. Vor zwei Wochen hat mein Vater mich Samstag und Sonntag zum Horner Kreisel gebracht und dann haben mich Freunde nach Fehmarn mitgenommen. Die sind alle schon über 20 Jahre alt und ich freue mich, dass sie mich trotzdem mitnehmen. Nächstes Wochenende fahre ich auch wieder mit meinem Vater nach Fehmarn.

Auf Fehmarn kenne ich mittlerweile viele Leute und so trifft man immer irgendwie jemanden den man kennt. Oder wir verabreden uns. z.B. auch mit Max Weisel, Dennis Petersen und Jan Burgdörfer, die auch alle an den Multivan Kitesurf Masters teilnehmen.

In den Ferien war ich dieses und letztes Jahr für jeweils 3 Wochen bei Edu von Goldkiteboarding in einem Kitecamp. Wir zelten dann immer in Sartjendorf und fahren mit den Fahrrädern zum Kiten nach Gold. Das gefällt mir immer sehr gut und dort habe ich auch Philip Geerken kennengelernt, der dieses Jahr auch das erste Mal bei den Multivan Kitesurf Masters teilgenommen hat.

Wenn du in den Urlaub fliegst/fährst, sind deine Kitesachen immer dabei oder lässt du sie auch mal zu Hause?

Kitesachen nehme ich, wenn möglich, mit. Im letzten Jahr waren wir auf Rhodos und dort hat das Kiten auch richtig Spaß gemacht. Kiten ohne Neo ist super.

Auch in unseren letzten Skiurlaub habe ich einen Kite mitgenommen, aber leider gab es dort keinen geeigneten Platz zum Snowkiten. Das würde ich aber gern mal ausprobieren.

Wie kommt es in der Schule an, dass du kitest und wissen deine Mitschüler, wie erfolgreich du bist?

In der Schule wissen die meisten gar nicht, was kiten überhaupt ist und daher spreche ich in der Schule darüber auch nur selten.

Meine Klassenlehrerin und der Schulleiter unterstützen mich aber. Sie haben mir bisher immer ohne Probleme freigegeben, wenn es notwendig war.

Ein Freund, der eine Klasse höher ist, als ich, kommt manchmal mit mir an die Ostsee und will nun auch Kiten lernen.

Wie gelingt es dir deinen normalen Alltag und das Training für die Saison unter einen Hut zu bringen?

Das ist gar kein Problem. Im Garten steht ein Trampolin, auf dem ich üben kann, wenn ich nicht an der Ostsee bin. Sonst fahren meine Eltern oft mit mir an die Ostsee. Manchmal sogar innerhalb der Woche nach der Schule, dann kann ich noch ein paar Stunden aufs Wasser. Zum Glück sind meine Eltern gerne am Wasser. Im Winter natürlich nur am Wochenende, weil es viel zu früh dunkel wird.

Außerdem gehe ich im Winter einmal in der Woche in ‚Die Halle‘ in Hamburg und nehme dort an einem Parkour Training teil. Das ist gut für Kondition und Kraft.

Welches ist deine Lieblingsdisziplin und weshalb?

Ich mache gern Freestyle, muss da aber, um erfolgreich zu sein, noch ganz viel üben. Es gibt dort ja auch nur die U19 Wertung und da habe ich als 13jähriger bisher wenig Chancen. Bekomme aber gute Tipps von den älteren Teilnehmern.

Slalom macht mir auch Spaß. Ich habe auch an einem Trainingscamp in Soma Bay dieses Jahr im April teilgenommen. Dort habe ich einiges gelernt. Vor allem, wie wichtig ein guter Start ist. Da ich aber immer noch nicht so viel wiege, ist es schwierig. Vor allem wenn viel Wind ist und ich nur einen kleinen Schirm nehmen kann, damit ich nicht wegfliege und bei der Wende die Kante halten kann. Die anderen können dann schon größere Schirme nehmen. Da habe ich keine Chance hinterherzukommen 🙂

Was sind deine Ziele für die kommende Saison?

Mitmachen, Spaß haben, Leute treffen und vielleicht mit Glück eine Platzierung.

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