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Ben Hoffmann – Reisen, neue Sponsoren und der Deutsche Meisterschaftssieg


Du bist sehr viel gereist und trotzdem gelang es Dir Deutscher Meister im Freestyle zu werden. Wie verlief Deine Saison 2017?

Ich kam gerade rechtzeitig für den ersten Tourstopp der Multivan Kitesurf Masters auf Usedom zurück aus Australien.

Ich war sehr motiviert, hatte aber keine Ahnung, wie sich die anderen vorbereitet hatten und was mich letztendlich erwartet. Dementsprechend bin ich mit relativ wenig Erwartungen in die Saison gestartet.

Der Sieg des ersten Tourstopps war für mich deshalb unbeschreiblich und sehr motivierend. Nach dem Aufenthalt in Usedom brach ich kurze Zeit später nach Sardinien auf.

Ich verbrachte nahezu meinen gesamten Sommer im Südwesten der Insel am Spot Porto Botte und der Kiteschule Criticalslide. Thermische Winde, ein gutes Flachwasserrevier abseits der Massen und dazu sehr authentische italienische Bekannte sorgten dafür, dass ich diesen Trip nie vergessen werde.

Im August kehrte ich nach Deutschland zurück und kam gerade rechtzeitig, um noch an den verbleibenden beiden Tourstopps der Multivan Kitesurf Masters teilzunehmen.

Mein erster Heat in Heiligenhafen war eine ziemliche Enttäuschung für mich: In der Single Elimination schied ich direkt aus. Durch die Double Elimination erreichte ich zum Glück trotzdem noch den fünften Platz dieser Regatta. St. Peter-Ording war dann etwas ganz Besonderes für mich. Das Setup war berauschend groß, denn neben dem Wettkampf auf dem Wasser, hatten alle Freizeitkiter die Möglichkeit das brandneue 2018er Material zahlreicher Aussteller zu testen. Dies lockte nicht nur mehr Kiter, sondern auch mehr Zuschauer an den Strand, was sehr motivierend war.

Wettbewerbstechnisch wurde es für mich in St. Peter letztendlich nicht nur überraschend knapp, sondern auch überraschend gut.

Nach der zweiten Runde der Double Elimination stand fest: Ich habe allen Grund zum Feiern!

Ich lieferte mir ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Tom Maurer, den ich durch die Multivan Kitesurf Masters schon länger kannte und mit dem ich gerade erst eine super Session auf Sardinien hinter mir hatte.

Dass ich durch diesen letzten Tourstopp in St. Peter als Deutscher Meister im Freestyle der Herren auf das Podium steigen würde, hätte ich nie zu träumen gewagt. Deshalb war die Freude dann aber umso größer und ich kann es bis jetzt kaum glauben.

Wie verbringst Du die kalte Jahreszeit?

Im Oktober und November war ich gemeinsam mit Emerson Johnston, dem westaustralischen Meister, den ich vor einem Jahr in Australien kennengelernt hatte, in Brasilien. Wir genossen dort die warmen Winde und Wassertemperaturen.

Weiter im Süden trafen wir auch die Junioren Jasper Lund und Jan Burgdörfer. Jan-Niklas Paasch und Xaver Kiebler waren ebenfalls zur selben Zeit dort und so konnten wir alle gemeinsam kiten. Es war sehr schön mit den Jungs auf dem Wasser zu sein und ein paar Tage mit ihnen im Süden zu wohnen.

Es war mein erster Besuch Südamerikas und dieser gefiel mir ziemlich gut. Es gab nichts, über das man sich hätte beklagen können. Flachwasser, täglich Wind, nette Leute und dazu Wärme. Was will man mehr?

Nach guten 6 Wochen in Fortaleza habe ich mir Ende November zwei Wochen Verschnaufpause in Hamburg gegönnt. Gerade weil ich täglich Bilderbuch-Bedingungen gegenüberstand, fiel es mir sehr schwer, eine Pause einzulegen, so sehr es Körper und Training auch zugutekam.

Im Dezember bin ich dann erneut nach Australien aufgebrochen, um dort weiter mit Emerson Johnston zu trainieren. Wir kennen unsere gegenseitigen Stärken und Schwächen sehr genau und können uns so Tipps geben und uns pushen. Dies macht das Training nicht nur effektiv, sondern sorgt auch für eine Menge Spaß.

Wie schaffst Du es, Kiten und den normalen Alltag unter einen Hut zu bekommen?

Nachdem ich 2016 mein Abitur gemacht habe, bin ich viel unterwegs gewesen: Spanien, Australien, Indonesien, Italien, Brasilien und nochmal Australien. Mit einem richtigen Job, wäre dies sicher schwer zu vereinbaren. Zwischendurch habe ich deshalb immer mal wieder in Deutschland gearbeitet, aber hauptsächlich von Erspartem gelebt.

Ab diesem Jahr werde ich mir ernsthaft Gedanken über einen langfristigen Plan machen müssen, obwohl es sich so wie jetzt eigentlich auch ganz gut leben ließ. 😛

Wie sehen deine Ziele für die kommende Saison aus?

Ich bin recht spontan und plane wenig voraus, weshalb mein Kalender noch ziemlich leer ist. Fest steht, dass ich auch in diesem Jahr gerne etwas in Europa rumkommen würde.

Griechenland und Holland stehen zum Beispiel auf meiner Liste, wobei ich auch im Lande von Pasta, Pizza und Vino an meinem Italienisch feilen wollen würde. Sportlich gesehen, werde ich versuchen, den einen oder anderen Trick ins Repertoire aufzunehmen, mache mir da aber keinen Druck. Ich wünsche mir ein weiteres Jahr mit neuen Erlebnissen, guten Sessions auf dem Wasser, vielen neuen Leuten und vor allem hoffe ich auf keine Verletzungen, die mich vom Kiten abhalten könnten!

Weißt Du schon, an welchen Events du 2018 teilnehmen wirst?

Neben dem Reisen möchte ich definitiv weiterhin versuchen, Zeit für die Tour der Multivan Kitesurf Masters zu finden, da mir die vergangene Saison gezeigt hat, dass ich hier und da schon eine Chance auf eine gute Platzierung habe.

Außerdem sieht man auf diesen Events immer viele Freunde aus dem ganzen Land wieder und diese Treffen möchte ich nicht missen.

Wie sieht es bei Dir mit neuen Sponsoren aus?

Oh ja, da gibt es einiges zu berichten!

Seit neustem habe ich einen neuen großen Sponsor. – North! Außerdem ist auch SWOX Surf Protection ein neuer Sponsor, der mich mit Sonnencreme versorgt.

Du wirst also neues Material von North in der kommenden Saison verwenden?

Ja, definitiv. Seit einem Monat bin ich nun in Perth und verbringe sehr viel Zeit auf dem Wasser. Ich habe mich gut auf das neue Material eingefahren und bin sehr glücklich mit dem neuen Setup, mit dem ich dieses Jahr dann auf jeden Fall bei den Multivan Kitesurf Masters an den Start gehen werde.

Ich bin froh, im North Team zu sein und freue mich schon jetzt auf eine spannende Saison 2018!

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